Die Erfolgsquote von Liebesbriefen lehrt uns eigentlich schon alles.
E-Mail-Marketing ist eine effektive Marketingmaßnahme ohne großen finanziellen Aufwand, um bereits vorhandene Kunden zu binden und neue Kunden zu gewinnen. Selbst mit einem kleinen Marketingbudget kannst du schon einen großen Empfängerkreis erreichen.
Du kannst das Newsletter-Marketing nutzen, um neue Kunden mit einer Willkommensmail zu begrüßen und direkt zum ersten Kauf zu animieren oder einen bereits bestehenden Kundenkreis mit Neuigkeiten und Aktionen zu versorgen. Da das Sterben der Newsletter in den letzten Jahren immer mehr zugenommen hat, sollte hier jedoch auf ein professionelles und sorgfältig geplantes E-Mail-Marketing zurückgegriffen und dem Empfänger vor allem Mehrwert geboten werden.
6 wichtige Erfolgsfaktoren für das E-Mail-Marketing
1. Optimiere deine Newsletter-Anmeldung
Das Wichtigste: Hole dir zuerst das Einverständnis des Empfängers ein! Dieser muss via Double-Opt-In Verfahren (Zustimmungsverfahren) dem E-Mail-Empfang ausdrücklich zustimmen. Dazu erhält der Empfänger nach Anmeldung des Newsletters eine Bestätigungsmail. Erst wenn der Bestätigungslink der E-Mail geklickt wurde, wird das Abonnement freigeschaltet. Außerdem muss jeder Newsletter aus rechtlichen Gründen einen eindeutigen Hinweis zur Abmeldung (Opt-Out) bzw. zum Widerruf des Newsletter-Abonnements erhalten, der mit ein bis zwei Klicks erfolgen sollte. Man findet diesen Hinweis inkl. Opt-Out-Link meist am Ende des Newsletters. Ist eine gespeicherte E-Mailadresse nicht mehr erreichbar, sollte diese sofort aus der Verteilerliste entfernt werden. Dieses sogenannte Bounce-Management gehört normalerweise zu den Standardfunktionen von Software-Lösungen für E-Mail-Marketing. Von der Idee, Newsletter-Anmeldungen einzukaufen, raten wir insbesondere ab. Dies ist nicht nur nicht DSGVO-konform , sondern wirkt unseriös und kann dadurch schnell dein Unternehmen oder deine Marke beschädigen . Außerdem erreichst du so kein ehrliches Interesse, da die Verteilerlisten meist veraltet und nicht mehr aktuell sind.
2. Nutze transaktionale E-Mails und automatisiere wiederholende Aufgaben
Eine transaktionale E-Mail, die auch als Trigger-Mail oder Autoresponder bezeichnet wird, wird – wie es der Name schon sagt – nach einer Transaktion versendet. Das kann beispielsweise eine Bestell,- Bezahl,- oder Versandbenachrichtigung sein, aber auch nach der Erstellung eines Nutzerkontos, beim Zurücksetzen des Passworts oder bei Warenkorb-Abbrechern kann diese Art von Mailing versendet werden. Eine transaktionale E-Mail soll deine Kunden zum Kauf anregen. So empfiehlt sich der Einsatz eines Willkommensrabattes beim Versand einer automatisierten Willkommens-E-Mail. Aber auch bei sogenannten Warenkorb-Abbrüchen, bei denen der Kunde Artikel in den Warenkorb gelegt, die Website jedoch verlassen hat, ohne den Kauf abzuschließen, lohnt sich der Einsatz. Statistiken zufolge führen Trigger-Mailings bei Warenkorbabbrüchen zu einer Rückholung von 30-35%. Dennoch solltest du Rabatte weniger, dafür aber gezielt einsetzen, da der Verbraucher inzwischen weiß, dass in der Regel bei Warenkorbabbrüchen Rabatte zur Rückholung eingesetzt werden.
3. Gestalte einen ansprechenden Newsletter
Hat der Empfänger deinen Newsletter geöffnet, hast du bereits eine wichtige Hürde im E-Mail-Marketing genommen. Nun kommt es darauf an, dass Design und Inhalt den Empfänger ansprechen und zum vollständigen Lesen des Mailings verführen. Damit dein Mailing in jedem Programm, egal ob Desktop oder mobile App, richtig dargestellt wird, solltest du einen einfachen HTML-Code für die Programmierung nutzen. Die Kernaussage deiner E-Mail sollte above the fold zu finden sein. Damit ist der Bereich des Newsletters gemeint, den der Empfänger nach Öffnen sieht, ohne scrollen zu müssen. Da einige E-Mail-Programme Grafiken erst nach einer Bestätigung durch den Empfänger darstellen können, solltest du wichtige Inhalte nicht nur grafisch, sondern auch in Textform wiedergeben. Hier solltest du dich jedoch kurzfassen und die E-Mail nicht mit zu viel Text überladen. Richte durch Zwischenüberschriften oder durch Hervorheben bestimmter Schlagworte den Fokus auf das Wesentliche deines Newsletters. Call-to-Action-Buttons (CTA's) fordern deine Leser zum Handeln auf und können helfen, eine höhere Klickrate zu generieren. Kleiner Tipp: personalisierte E-Mails, die z.B. in der Betreffzeile den Namen deines Kunden enthalten, haben eine höhere Opening Rate.
4. Berücksichtige Responsive Design
Die Nutzung von Computer und Notebooks ist schon seit Jahren rückläufig. Mehr als die Hälfte aller Nutzer verwenden ein mobiles Endgerät zum Surfen im Internet, Checken der Mails oder für weitere digitale Kommunikation. Daher ist es besonders wichtig, dass dein Newsletter die Kriterien des Responsive Design („reagierendes Design“) erfüllt, damit er auf allen Displays gut lesbar ist. Dabei wird das Layout deines Newsletters so gestaltet, dass es auf die Eigenschaften des genutzten Endgeräts (Computer, Smartphone, Tablet, etc.) reagieren und das Format anpassen kann. Bei der Entwicklung des Designs sollten Breite und Höhe des Browserfensters, Größe des Endgeräts, Bildschirmauflösung, Orientierung (Hoch- und Querformat) sowie die Eingabemöglichkeiten (Tastatur, Touch, Sprachsteuerung) berücksichtigt werden. Auch auf den immer häufiger genutzten Dark Mode der Smartphones sollte geachtet werden, damit Grafiken und Design weiterhin wirken und der Newsletter auch in diesem Modus noch benutzerfreundlich und übersichtlich ist.
5. Teste und analysiere deine Newsletter
Bevor du deine E-Mail-Marketing-Maßnahme in die Tat umsetzt und den Newsletter an die gesamte Empfängerliste sendest, solltest du vorher einen Testversandt starten, um sicher zu gehen, dass alles in Ordnung und jede Grafik an der richtigen Stelle ist. Überprüfe nicht nur auf Tippfehler, sondern klicke auch die Links an, um das Link-Ziel auf seine Richtigkeit zu überprüfen. Hier eignet sich das Vier-Augen-Prinzip; lass eine/n Kolleg:in über deinen Entwurf blicken, so lassen sich ggf. Fehler entdecken, die dir vielleicht entgangen sind. Auch ein A/B Test eignet sich, um die „Wirksamkeit“ deines Newsletters zu analysieren. Für einen A/B-Test erstellst du zwei Varianten deines Newsletters. Dazu veränderst du die Betreffzeile, eingefügte Grafiken und Texte. Im Anschluss sendest du Variante A und Variante B an jeweils die Hälfte deiner Empfänger. Anhand der Kennzahlen (Bounce Rate, Öffnungsrate, Klickrate, Linkklicks, Abmeldequote und Konversionsrate) kannst du analysieren, welche Version mehr Erfolg hatte und deinen Newsletter daraufhin optimieren.
6. Versende zum richtigen Zeitpunkt
Auch der Versandzeitpunkt deines Newsletters spielt eine große Rolle. Durch den Einsatz von Tools wie Google Analytics oder Durchführung einer Studie kannst du bestimmen, welcher an welchem Wochentag verschickt wird - je nachdem und zu welcher Uhrzeit deine Zielgruppe aktiv ist und sich am Ehesten mit deinem Unternehmen oder deinen Produkten und Dienstleistungen beschäftigt. Teste verschiedene Versandfrequenzen, und optimiere die Versandzeit auf Basis deiner Ergebnisse, um das bestmögliche Ergebnis zu erhalten.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich also folgender Vergleich als Merkregel manifestieren: Beachten bei deinem E-Mail-Marketing die gleichen Regeln, die auch bei einem Liebesbrief gelten: deine Adressaten wollen 1. nicht ungefragt Post erhalten, 2. von diesem Engagement profitieren, 3. Freude beim Anblick verspüren, 4. immer und überall den Liebesbrief nochmal lesen, 5. optimal mit herzerwärmenden Inhalten versorgt werden und 6. die Post nicht während der Nachtruhe um 01:30 Uhr erhalten.